Emmaüs, das Hauptgebäude
Nachdem das Gelände 1904 von den Lazaristen gekauft worden war, wurde ein Jahr später mit dem Bau des "Hauptgebäudes" begonnen. Dies ist der rechte untere Teil des heutigen Patershofs (vom Parkplatz aus gesehen). Die Lazaristen waren aktiv am Bau beteiligt und führten einen Großteil der Arbeiten selbst aus. Das war eine gute Übung, um später in der Mission selbst die Ärmel hochkrempeln zu können. Am 3. November 1908 gaben die Lazaristen dem Gelände und dem Gebäude den biblischen und symbolischen Namen "Emmaüs". Doch warum der Name Emmaüs? Emmaüs ist ein biblischer Ort in der Nähe von Jerusalem. Die Entfernung von Jerusalem nach Emmaüs ist nämlich etwa so groß wie die vom Kloster Panningen zum Patershof.
Von Ostern bis September gingen die Lazaristen jeden Mittwoch- und Sonntagnachmittag und im Sommer bei heißem Wetter auch frühmorgens nach Emmaüs. Manchmal übernachteten einige Lazaristen auch in einer der vielen Hütten auf dem Klostergelände. Dies geschah, um zu studieren oder um sich für eine Weile von einer langen Zeit der Arbeit in der Mission in Afrika, Asien oder Mittelamerika zu erholen.
Im ersten Stock des Hauptgebäudes befand sich eine Kapelle. Vor dem Fenster an der rechten Seitenwand befand sich ein Altar mit großen schwarzen Vorhängen dahinter, um das einfallende Sonnenlicht zu blockieren. Wenn die Lazaristen morgens auf dem Patershof ankamen, begannen sie hier mit einem kurzen Gebetsgottesdienst. Diese Gottesdienste wurden von wechselnden Priestern vorgetragen.
Nach der Fertigstellung des ersten Teils des Hauptgebäudes im Jahr 1905 wurde der Bau sofort mit dem mittleren, etwas höheren Teil fortgesetzt, der ein Jahr später, 1906, fertiggestellt wurde. Das gesamte Gebäude, wie Sie es von vorne sehen, wurde 1915 fertiggestellt. Im mittleren Teil ist heute in der Nische eine braune Statue eines Priesters mit einem Topf Bier zu sehen (kein Lazarist, da er einen schwarzes Gewand trägt). Früher befand sich in dieser Nische eine weiße Marienstatue, wie auf dem Bild oben zu sehen.
Im gesamten Landhaus wurden verschiedene Gärten angelegt, und natürlich durfte auch die Vorderseite des Hauptgebäudes nicht fehlen. Hier wurde ein schöner Eingangsgarten mit großzügigen Wegen angelegt, aber der Blickfang war der neue Springbrunnen. Der Brunnen wurde 1938 fertiggestellt und noch im selben Jahr vom Vorgesetzten eingeweiht. Er eröffnete den Brunnen in lateinischer Sprache mit den Worten: "Der Allerhöchste sprach und es entsprang Wasser".